Schließe die Augen und gib dich ganz den Düften der Wildpflanzen hin. Atme tief ein und spüre, wie sich dein Inneres langsam entspannt.

 

Die Inhaltsstoffe des Räucherwerks werden durch die zugeführte Wärme frei und verteilen sich in der Luft. Diese Duftmoleküle nimmst du durch die Nase auf und dank des limbischen Systems spürst du ihre Wirkung sofort.

 

Das limbische System

Ich spreche hier von einem kleinen Teil deines Gehirns. In ihm werden Emotionen verarbeitet. Durch die Aufnahme von Gerüchen werden unterschiedliche Emotionen und Erinnerungen geweckt. So kann dich der Duft von Fichtennadeln und Harzen beispielsweise an den letzten Waldspaziergang erinnern und dich du fühlst damit einhergehend Entspannung und Ruhe.

 

Räucherwerk

Je nach persönlichem Empfinden, kannst du verschiedenste Pflanzenteile verräuchern. Wichtig ist dabei nur, dass sie komplett getrocknet sind, da es ansonsten eine starke und unangenehme Rauchentwicklung gibt. Ich nehme am liebsten von allem etwas: Blüten, Blätter, Wurzeln und Harze.

 

Räuchermischung

Natürlich kannst du dir bereits fertig gemischte Mischungen kaufen und diese benutzen. Zum Einstieg ist das ein sehr guter Weg um herauszufinden, was dir gefällt. Ich habe mir inzwischen eine Sammlung von einzelnen Zutaten angelegt – teilweise gekauft, teilweise selbst gesammelt und getrocknet.

 

Es gibt verschiedene Ansätze zu räuchern. Ich unterteile sie wie folgt:

  • Anlassbezogen (hierzu zähle ich wiederkehrende Rituale als auch Jahreskreisfeste)
  • Regional (sammle und trockne, was um deinen Wohnort herum wächst)
  • Saisonal (sammle und trockne, was die aktuelle Jahreszeit bereithält)
  • Intuitiv (entscheide der Nase nach, was in deine Mischung gehört)

Räuchermethoden

Es gibt viele Möglichkeiten Pflanzenteile zu räuchern. Je nach Wahl der Methode ist die Rauchentwicklung stärker oder weniger intensiv.

Die höchste Rauchentwicklung entsteht bei der Verbrennung von Räucherbündeln. Das sind Kräuterbündel, die vor dem Trocknen fest mit Garn umwickelt wurden. Beim Räuchern zündet man sie an einer Seite an und verbrennt das Kraut direkt. Diese Methode eignet sich meiner Meinung nach ausschließlich für Draußen geeignet.

Eine andere Räuchermethode ist das Entzünden einer Räucherkohle in einer feuerfesten Schale mit Sand. Der Sand dient als Hitzeschutz zwischen Kohle und Schale. Sobald die Räucherkohle vollständig rot durchgeglüht ist, kann das Räucherwerk darauf gelegt werden. Direkt auf die Kohle solltest du hitzeempfindliche Pflanzenteile wie Blüten oder Blätter nicht legen. Du kannst sie entweder auf den Sand dicht neben die Kohle legen oder auf die Kohle ein wenig Sand streuen und dann das Räucherwerk darauf. Auch hier entsteht durch die direkte Wärmequelle viel Rauch und das Räucherwerk sollte schnell erneuert werden, sonst verbrennt es zu stark und riecht unangenehm. Diese Methode wird häufig angewandt um Räume auszuräuchern und zu reinigen. Anschließend ist es wichtig quer zu lüften, um wieder etwas frische Luft herein zu lassen.

Meine liebste Art zu räuchern ist das Kalträuchern. Man nennt es kalt, weil die Wärmequelle nicht direkt an dem Räucherwerk liegt und die Pflanzenteile somit schonender erhitzt werden. Hierfür nimmst du ein Stövchen, in das du ein Teelicht stellst, und ein Sieb darüber, auf das das Räucherwerk gelegt wird. Deinen perfekten Abstand wirst du selbst heraus finden müssen, bei mir sind es etwa 10 Zentimeter zwischen Sieb und Flamme.

Räucheralternativen

Wer definitiv kein Feuer oder Rauch in seiner Wohnung haben möchte – weil zum Beispiel Kinder anwesend sind -, für den habe ich noch drei andere Möglichkeiten dem Duft der Wildpflanzen zu frönen.

Nutze zum Beispiel ein Stövchen mit Teelicht, stelle aber statt einem Sieb ein Schälchen darauf. Dort hinein gibst du etwas Wasser und ein paar Tropfen ätherische Öle deiner Wahl. Statt des Rauches, wird sich der Duft der ätherischen Öle nach kurzer Zeit im Zimmer verteilen.

Eine andere Idee ist die Herstellung eines Aromasprays. Hierfür nutzt du eine Tinktur aus Räucherwerk und / oder ätherischen Ölen. Diese füllst du zur Hälfte in ein Fläschchen und gießt mit destilliertem Wasser auf. Dann verschließt du das Fläschchen mit einem Sprühverschluss und kannst ganz nach Belieben Raumduft verteilen.

Und die harmloseste und einfachste Methode den Duft bei sich zu tragen, ist die Anfertigung eines Duftkissens. Wie der Name vermuten sammelst du deine Räuchermischung in einem kleinen Kissen oder einem kleinen Säckchen. An diesem kannst du dann nach Bedarf riechen und genießen.

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