Fühlst du dich manchmal als hättest du keine Kontrolle über plötzliche Gefühlsausbrüche und bist jeden Monat aufs Neue deinen Launen und Energiewechseln ausgeliefert?

Dann ist es an der Zeit sich deine Zyklusphasen näher anzuschauen. Denn wir können einiges tun, um ihn und uns besser zu verstehen und in den verschiedenen Zeiträumen zu unterstützen!

 

Der weibliche Zyklus

Das Wort „Menstruation“ leitet sich vom Lateinischen „mensis“ ab, was „Monat“ bedeutet. Die Länge des eigenen Zyklus ist individuell und kann sich aufgrund von Stress oder hormonwirksamen Lebensmitteln verändern. Durchschnittlich ist er jedoch 28 Tage lang – also knapp ein Kalendermonat. Noch näher ist er allerdings der Dauer des Mondzyklus und vieles deutet darauf hin, dass der Mond den Zyklus beeinflusst. Manchmal stellt er sich sogar nach dem Mond ein und die Blutung tritt zu Neumond (Roter Mondzyklus) oder Vollmond (Weißer Mondzyklus) ein.

Etwa 300 Millionen Frauen menstruieren jeden Tag und doch ist dieses Thema immer noch ein großes Tabu – so wird Periodenblut in der Werbung immer noch mit blauer Flüssigkeit dargestellt und häufig als unhygienisch wahrgenommen. Darauf möchte ich an dieser Stelle gar nicht weiter eingehen – viel lieber möchte ich aufklären und inspirieren.

Die erste Menstruation wird auch Menarche genannt. Sie symbolisiert den Übergang zum Erwachsensein und ist damit das Symbol der Weiblichkeit. Sie dient uns als Gesundheitsbarometer, denn ein regelmäßiger Zyklus zeigt uns an, dass es uns gut geht. Viele schauen der Menstruation kritisch entgegen und fürchten sich vor Unannehmlichkeiten oder auch Schmerzen. Einige Menstruationsbeschwerden können durch Wildkräuter sowie Verhaltensänderungen gelindert werden. Dazu später mehr!

 

Die Zyklusphasen

Da der erste Tag der Blutung am eindeutigsten festgestellt werden kann, wird dieser dem Beginn eines neuen Zyklus (Tag 1) zugeordnet. Ein ganzer Zyklus kann dann in vier Phasen eingeteilt werden:

  • Die Menstruationsphase
  • Die Follikelphase
  • Die Ovulationsphase
  • Die Lutealphase

 

Die Phasen werden auch gern nach den Jahreszeiten benannt und finden sich im Zyklus dann analog wie folgt wieder:

  • Winter
  • Frühling
  • Sommer
  • Herbst

 

Mir gefällt auch die Einteilung anhand des Energielevels beziehungsweise der jeweiligen Stärken einer Phase:

  • Reflektive Phase
  • Dynamische Phase
  • Expressive Phase
  • Kreative Phase

 

Die Menstruationsphase – Winter – Reflektive Phase

Tag 1 bis 6

  • Biologie: Menstruation / Blutung
  • Energie: introvertiert,  wenig physische Energie
  • Themen: Zeit der Wahrheit, Dunkelheit, inneres Sterben, emotionale Inventur, Loslassen

 

In dieser Zeit ziehe ich mich gern von der Außenwelt zurück und fokussiere mich auf mein Inneres – meine Gedanken und meine Gefühlswelt. Ich brauche Zeit allein und in wohliger Atmosphäre. Gerne höre ich entspannte Musik, räuchere Lavendel- und Rosenblüten und trinke warmen Tee mit Schafgarbe und Kamille gegen meine Unterleibsschmerzen und Krämpfe. Auch eine Bittertinktur (s. Bitterstoffe) hilft hier manchmal Wunder. Da mir durch innere Kontraktionen beim Abstoßen der Gebärmutterschleimhaut häufig der untere Rücken schmerzt, lege ich mich gern auf meine Akkupressur-Matte. Einerseits mildern sie den Schmerz durch Ablenkung und Übersteuerung der Nervenenden andererseits werden durch den zusätzlichen Reiz Glückshormone im Körper freigesetzt, die wiederum schmerzlindernd wirken.

Bei der Arbeit konzentriere ich mich nun auf Rückblick und Beurteilung von vergangenen Tätigkeiten. Welche Dinge liefen gut? Was lasse ich zukünftig weg? Welche Prozesse möchte ich verändern? Gerade im Projektmanagement oder bei einer Tätigkeit mit einem hohen Anteil von Selbstständigkeit lässt sich dies für mich gut umsetzen.

 

Die Follikelphase – Frühling – Dynamische Phase

Tag 7 bis 13

  • Biologie: Präovulation / Follikelreifung
  • Energie: eher extrovertiert, viel Energie, Selbstbewusstsein, hohe Konzentration
  • Themen: Analyse, Organisation, Prioritäten setzen, karrierebewusst, Inspriation

 

Der Übergang in diese Phase geschieht recht plötzlich. Gerade noch zurückgezogen in meiner Höhle der Einsamkeit spüre ich etwa eine Woche nach Beginn der Blutung, wie meine physische Energie wiederkommt. Ich habe dann Lust Neues auszuprobieren, zu lernen und zu analysieren.

Die Zeit nutze ich bei der Arbeit gern, um die nächsten 4 Wochen zu planen und vor allem an meine Zyklusbedürfnisse anzupassen. Leicht passiert es mir jedoch in meinem frühlingshaften Elan zu viel zu planen, was ich später bereue, wenn meine physische und extrovertierte Energie wieder nachlässt.

 

Die Ovulationsphase – Sommer – Expressive Phase

Tag 14 bis 18

  • Biologie: Ovulation / Eisprung
  • Energie: extrovertiert, sexuelle Lust
  • Themen: Mitgefühl, einfühlsam, produktiv, Verbindung

 

Die kürzeste und intensivste Phase meines Zyklus. Seit Tag 7 geht mein Energielevel steil bergauf und auch meine Laune und Unternehmungslust steigt stetig – bis zum Tag des Eisprungs und vielleicht ein paar Tage länger. In dieser Phase bin ich gern unter Menschen, fühle mich wohl in meiner Haut und flirte gern. Den Wechsel von Frühling zum Sommer bemerke ich persönlich kaum, das Ende und den Übergang zum Herbst dafür um so stärker.

Gerade in dieser Zeit kann ich ganz wunderbar Besprechungen vor Ort beiwohnen und bin in äußerst redseliger Stimmung. Neue Kontakte zu knüpfen fällt mir leicht und auch der Umgang mit KollegInnen ist sehr viel entspannter und lockerer.

 

Die Lutealphase – Herbst – Kreative Phase

Tag 19 bis 28

  • Biologie: Prämenstrutation / Gelbkörperreifung
  • Energie: eher introvertiert, kritsch, ungeduldig, wild, zielorientiert
  • Themen: Intuition, neue Innovationen, Spiritualität, Nestbau, Beenden

 

Dies ist die längste Phase des weiblichen Zyklus. Ihr Beginn ist jedes Mal aufs Neue überraschend und für mich persönlich ziemlich hart. Von jetzt auf gleich fehlt mir meine gewohnte physische Energie und ich bin oft genervt und leicht reizbar. In dieser Zeit habe ich kaum Geduld, bin schnell emotional angegriffen und streite mich viel – Missverständnisse sind da vorprogrammiert. Nach etwa zwei Tagen lässt bei mir die schlechte Laune deutlich nach und ich wechsle in eine Stimmung, die zielorientiert offene Aufgaben arbeiten möchte und es sich schön und ordentlich machen möchte. Ich nenne dies daher meinen Nestbau-Modus.

Gerade stupide und einfache Aufgaben kann ich ganz hervorragend in dieser Zeit abarbeiten. Mir macht es nichts aus die Finanzen zu ordnen oder gar die Steuererklärung zu erstellen. Hauptsache ich habe einen klaren Plan und kann die Aufgabe beenden.

Vorbereitend auf den Winter beginne ich zu Beginn des Herbstes mit der täglichen Einnahme von meiner Zyklusteemischung, die ich oben bereits erwähnt habe.

 

Ein ewiger Kreis

Seit ich meinen Zyklus aktiv begleite und Rückschlüsse aus Erlebtem ziehe, geht es mir sehr viel besser. Ich konnte Verständnis für mich aufbauen und hatte nicht mehr das Gefühl der Willkür ausgesetzt zu sein. Inzwischen freue ich mich häufig bereits auf den Winter, da ich mit dem physischen Loslassen auch viele Emotionen verarbeiten und psychische Belastungen loslassen kann. Es hilft mir mein Leben selbst als Zyklus zu betrachten – ein stetiger Kreislauf von Neubeginn und Ende.

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